Gern weisen wir auf Monographien hin, die von Mitgliedern der Frontinus-Gesellschaft herausgegeben worden sind.
Baukonstruktionsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In England entwickelt, in Deutschland optimiert, weltweit verbreitet – gezeigt am Beispiel Italiens
Barbara Berger
Der Gasbehälter war im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein technisches Bauwerk, das zur Speicherung von lokal produziertem Steinkohlengas für die Stadtbeleuchtung diente. 1813 wurde die öffentliche Gasbeleuchtung erstmals feierlich in London eingeführt und die Westminster Bridge erstrahlte als erster Abschnitt im Gaslicht. Ausgehend von London verbreitete sich diese Innovation in England und auch über die Landesgrenzen hinaus weltweit. Die englischen Gas-Ingenieure leisteten Pionierarbeit in der Gasindustrie und der Gasbehälter entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem weit aufragenden Landmark.
Einerseits prägten diese aufragenden Eisenkonstruktionen das Stadtbild durch eine neue Art von Industriearchitektur, andrerseits symbolisierten sie auch einen besseren Lebensstandard für die Städte.
Mit dem Aufkommen des Erdgases in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann der Niedergang der Gasindustrie und der städtischen Gaswerke. Heute finden die meisten historischen Gasbehälter keine Verwendung mehr, stehen auf unzugänglichen Arealen und werden nach und nach abgerissen.
Die vorliegende Arbeit ist ein umfassendes Standardwerk, das die hundertjährige Baukonstruktions- und Technikgeschichte des Gasbehälters nachzeichnet und diesen als ingenieurtechnische Leistung würdigt. Neben der Entwicklung des Gesamtgefüges wird der Gasbehälter auch in Bezug auf seine Einzelbauteile beleuchtet. Das vorliegende Werk bildet damit in Umfang und Tiefe eine Enzyklopädie dieses Bautyps. Berger bringt dem Leser nicht nur die Baukonstruktionsgeschichte, die Funktion und die Bedeutung des historischen Gasbehälters näher, ihr Werk ist auch ein klares Plädoyer dafür, den Gasbehälter als erhaltungswürdiges Kulturgut anzuerkennen und zu behandelt.
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ISBN: 978 - 3 - 95884 - 022 - 5
Buch, gebunden
624 Seiten
Verlag: TUM.University Press München
Preis: 55,00 Euro
Erscheinungjahr: 2019
Bezug über Buchhandel oder über: tumuniversitypress@tum.de