Frontinus-Gesellschaft e.V.

Aspendos, Türkei

Monographien

Gern weisen wir auf Monographien hin, die von Mitgliedern der Frontinus-Gesellschaft herausgegeben worden sind.

Wassertürme in Baden-Württemberg


Jens U. Schmidt, Günther Bosch und Albert Baur

Wasserhochbehälter als wichtige Bauwerke einer modernen Wasserversorgung sorgen nicht nur für den Ausgleich von Bedarfsschwankungen, sondern auch für einen definierten und weitgehend konstanten Wasserdruck an den Zapfstellen im Versorgungsgebiet. Dort, wo die Topografie des Geländs es nicht ermöglicht, einen Wasserbehälter an einem hoch gelegenen Platz zu errichten, übernehmen Wassertürme diese Funktion.

Wer von Wassertürmen hört, denkt an heute meist ungenutzte Industriebauten, die Wasserversorger um 1900 bauten. Das gilt jedoch nicht für Baden-Württemberg. Zwei Drittel der fast 400 Wassertürme sind noch in Betrieb. Über die Hälfte entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Grund ist die besondere und in vielen Landesteilen schwierige Wasserversorgung. Wasserarmen Hochgebieten stehen wasserreiche Regionen an Rhein, Donau und Bodensee gegenüber. So schlossen sich die Gemeinden zu Gruppenwasserversorgungen zusammen und bauten Fernwasserleitungen. Noch heute sind Wassertürme die beste Möglichkeit, um das von weit her kommende Wasser zu speichern und dann an die Verbraucher mit dem notwendigen Druck zu liefern.

Nirgendwo sonst finden wir neben historischen Wasserkünsten und Brunnenhäusern, prunkvollen Wassertürmen aus Gründerzeit und Jugendstil auch ganz moderne Bauten in ungewöhnlicher Form und Gestaltung. Gerade bei den historischen Wassertürmen lohnt es sich, ihre Geschichte nachzuerzählen und den zeitgenössischen Lob der technischen Errungenschaft wiederzugeben.

Natürlich widmet sich das Buch dem Wahrzeichen Mannheims, dem neobarocken Wasserturm am Friedrichsplatz. Es schildert aber auch, wie es sich in einem Wasserturm wohnt oder wie die Bauten für Museumszwecke neu genutzt werden können. Büros finden wir in Wassertürmen, dabei ein spektakuläres Projekt für ein Null-Energie-Hochhaus. Es gibt auch einige traurige Beispiele für abgerissene Wassertürme, an die das Buch erinnert.

Nicht nur die städtische Wasserversorgung benötigte Wassertürme, auch Bahn und Industrie. Die zahlreichen Türme der einstigen Badischen Hauptbahn und der Königlich württembergischen Staatseisenbahn versorgten die Dampflokomotiven. Mit ihnen verschwanden auch die meisten Wassertürme. Die wenigen noch vorhandenen lohnen eine nähere Betrachtung.

Die Industrie verbrauchte oftmals viel mehr Wasser, als um 1900 die öffentliche Wasserversorgung liefern konnte. So baute sie eigene Brunnen, Pumpen und Wasserhochbehälter. Wie elegant so ein Industriebau aussehen konnte, bewies der Blitzarchitekt Philipp Jakob Manz, der zahlreiche Werksanlagen mit Wasserturm oder Behälteraufsatz baute. Wir finden diese Türme in der Textilindustrie ebenso wie in metallverarbeitenden Werken oder der chemischen Industrie. Auch Schlachthöfe und andere Betriebe der Lebensmittelwirtschaft besitzen Wassertürme. Der sicher ungewöhnlichste und schönste davon ist der Jugendstilturm der Maggiwerke.

In der Buchreihe "Wassertürme in Deutschland" sind  bislang Dokumentationen aus folgenden Bundesländern bzw. Regionen erschienen: Bayern, Bremen und Hamburg, Berlin, Baden-Württemberg, Nordwesten und Schleswig-Holstein. In Vorbereitung ist eine Dokumentation für Rheinland-Pflaz und das saarland. Nähere Einzelheiten finden Sie auf der Website " Archiv deutscher Wassertürme ".

Wassertürme in Baden-Württemberg

2009
ISBN: 978-3-86929-002-7

Buch: Paperback
Seiten: 272
Abblidungen: über 700
Regia-Verlag
19,80 Euro incl MWSt, außerhalb Deutschlands zzgl. Versandkosten
Bezug über www.wassertuerme.com

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